Im Fokus: Endlich wieder etwas Normalität – Fachtage Minis in Präsenz WT 4-2022
Endlich wieder etwas Normalität - Fachtage Minis fit und aktiv in Präsenz
Gut war´s! So kurz und knapp lautet das Fazit der Fachtage Minis und aktiv, die vom 5. – 6. März in der Landesturnschule Oberwerries in Präsenz stattfanden. Es war die erste größere Veranstaltung seit Beginn der Coronapandemie und damit eine Herausforderung für die Organisatoren aber auch für die Teilnehmenden. „Wir sind froh, dass diese Präsenzveranstaltung in dieser Form durchführbar war“; zeigte sich WTJ-Bildungsreferent Stephan Wildbredt zufrieden über das Stattfinden der Fachtage. Veranstalter waren in Kooperation der SSB Hamm, der DJK Landesverband NRW und die Westfälische Turnerjugend. Mit 50 Teilnehmenden am Samstag und 38 am Sonntag waren die Fachtage dann auch ausgebucht. Zielgruppe waren sowohl Mitarbeitende in Kitas als auch in Vereinen. Nur 15 der Anwesenden kamen aus der reinen Vereinsarbeit, über 30 waren Profis im Kita-Bereich.
Premiere einer Kooperation
Die Kooperation der Partner SSB Hamm, DJK Landesverband NRW und Westfälische Turnerjugend war in dieser Zusammensetzung eine Premiere und ist bestens gelungen.
Zwischen SSB Hamm und WTB gab es vor Jahren schon eine Veranstaltung für Erzieherinnen. Damals lagen die Organisation und Federführung beim SSB Hamm.
Die Idee für die Fachtage Minis fit und aktiv Anfang März entstand im Gespräch mit der damals neuen Kollegin des DJK Landesverbands NRW Meike Weichelt (DJK) und Stephan Wildbredt (WTJ). Den SSB mit ins Boot zu holen war aufgrund der bisherigen gemeinsamen Erfahrung und der lokalen Synergie-Effekte im Prinzip nur ein Anruf. „Im Verlauf hat sich die Zusammenarbeit als fruchtbar und konstruktiv erwiesen und wir sind glücklich über die gelungene Premiere“, lautete das Fazit der drei Partner. Weitere Veranstaltungen mit gegenseitigen Einladungen oder Kooperationen sind zwar noch nicht angesetzt aber auf alle Fälle gewünscht.
Ein Thema – zwei Zielgruppen
Mit der Veranstaltung sollten schwerpunktmäßig zwei Zielgruppen erreicht werden. So waren bei den Fachtagen sowohl Mitarbeitende aus Kitas als auch Vereinen zu Gast in der Landesturnschule Oberwerries, um sich teils beruflich als Erzieherin einer Bewegungskita und teils als Mitarbeitende im Kinderturnen eines Vereins weiterzubilden. Die Themen der 28 Workshops richteten sich insbesondere an Fachkräfte, die mit 0 – 7-jährgen Kindern arbeiten. Und das tun sowohl die Erzieherinnen in Bewegungs-Kitas als auch Übungsleitende in (Eltern)-Kind-Turngruppen in Vereinen.
Die Inhalte der Sportstunden ähneln sich, egal ob in Kitas oder Verein. Das erklärt auch die Tatsache, dass die Vielzahl der teilnehmenden Erzieherinnen neben ihrer beruflichen Ausbildung auch über eine Qualifikation als Übungsleiter verfügen. Wer in einem Bewegungskindergarten arbeitet für den ist eine Ausbildung im Sportbereich selbstverständlich.
Ein Unterschied, der bei der Vermittlung der Workshopthemen beachtet werden musste, ist die Anwesenheit von Eltern beim Eltern-Kind-Turnen im Verein. Im Gegensatz zu Kitas ist im Verein bis zu einem Alter von ca. 3 Jahren immer ein Elternteil anwesend und kann für die Aufsicht und ebenso für kleinere Aufgaben wie Geräteaufbau mit einbezogen werden.
Die Fachtage Minis fit und aktiv kamen diesem Anspruch hervorragend nach und die Referenten schafften es, für beide Zielgruppen gute Anregungen und neue Ideen zu geben.
Die Corona-Situation
Allen Kooperationspartnern fiel ein Stein vom Herzen als feststand, dass die Fachtage durchgeführt werden können, trotz der Coronalage und trotz einiger Einschränkungen.
Gerne hätten die drei Organisatoren Milena Brandt (SSB Hamm), Meike Weichelt (DJK) und Stephan Wildbredt (WTJ) mehr Plätze vergeben, aber mit Blick auf die Pandemie wurde das als nicht angemessen bewertet. So hieß es: Alles findet statt und das in relativ kleinen Workshop-Gruppen, aber zur Sicherheit trotzdem mit verpflichtendem Test für alle trotz des Grundsatzes 2G Plus. Das lag zum Zeitpunkt der Veranstaltung weit über den Vorgaben der Landesregierung. Lob gab es für die strengen Hygiene-Vorschriften vor Ort.
Die meisten Teilnehmenden fühlten sich damit auch wohl in der Gruppe und konnten es sichtlich genießen. Trotzdem war die Gruppensituation für den ein oder anderen noch immer ungewohnt und die Nähe bei manchen Übungen und Spielen eine Herausforderung. So wurde das Tragen der Masken während der Praxiseinheiten individuell gehandhabt.
Die Referenten
Viele bekannte Namen fanden sich unter den Referentinnen, die für die Vielseitigkeit und Qualität ihrer Workshopangebote viel Lob von den Teilnehmenden erhielten.
Angela Habermann, Skadi Kautz, Beate Esch, Sybille Bierögel, Christiane Lücke, Diana Reisner-Sass, Sonja Krumscheid, Milena Brandt und Nicole Droletz brachten die Inhalte praxisnah rüber und gaben neue Impulse für die eigene Arbeit im Verein oder der Kita.
Die Referenten schafften es, Erzieherinnen und Übungsleiter in ihrem eigenen Tun zu bestärken und das Gefühl zu vermitteln, dass eine qualitativ gute Arbeit mit Kindern sehr wertvoll ist.
Die Workshops
Die Vielfalt der Workshop-Themen war enorm. Tanzen, Balancieren, NeuroKinetik©, Psychomotorik, Inklusion, Spielen, Yoga, Akrobatik, Turnen - das Angebot präsentierte sich so variantenreich, dass die Workshop-Wahl für viele nicht einfach war.
Im Mittelpunkt aller Themen standen das Lernen, die Entwicklung von Fähigkeiten und Fertigkeiten durch Bewegung sowie die Bedürfnisse von 0-7-jährigen Kindern.
Die Referenten vermittelten den Teilnehmenden, wie motivierendes und lustbetontes Lernen aussehen kann und stellten kognitive, koordinative, sozial emotionale und psychische Fähigkeiten kleiner Kinder in den Fokus. Dabei zeigten sie Wege auf, motorische Kompetenzen in jeder Altersklasse aufzubauen.
Wie wichtig es ist, durch unterschiedlichste Bewegungsmöglichkeiten das Selbstbewusstsein, das Selbstkonzept und die Selbstregulation von Kindern positiv beeinflussen, wurde an diesem Wochenende wieder in den Fokus gestellt. Denn eine vielseitige Körper- und Bewegungserfahrung schon im frühesten Kindesalter ist ein Grundbedürfnis von Kindern und Grundlage ihrer gesunden Entwicklung!
Der Dank der Organisatoren gilt neben den aufgeschlossenen Teilnehmern den teils sehr spontanen Referentinnen und Helfern, die dieser ersten größeren Veranstaltung in diesem Jahr zum Erfolg verholfen haben.